Solo für den Streicher-Riesen

28.10.2010

Kieler Nachrichten vom 28.10.10

Die Nacht des Kontrabass demonstrierte im Schauspielhaus alle Facetten des Instruments

Kiel. Ganz im Zeichen des diesjährigen „Instrumentes des Jahres“ stand die  Nacht des Kontrabasses, die am Dienstag viele Neugierige ins Kieler  Schauspielhaus lockte. In einer Kooperation zwischen dem Theater Kiel und dem Landesmusikrat präsentierten Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Kiel, des Schauspielhauses sowie der Meisterklasse Kontrabass an der  Musikhochschule Lübeck Facettenreichtum und Vielseitigkeit des Instruments,  das vielen nur als „Fundament des Orchesters“ bekannt ist. In Madrigalen des  16. Jahrhunderts überzeugten Leszek Dabrowski, Jella Grossmann, Benedikt Kany und Maxie von Neumann-Cosel – allesamt Lübecker Studenten des  bekannten Kontrabassisten Jörg Linowitzki – mit vollsaftigem Streicherklang. Mit  dem bekannten Kontrabass-Konzert des Russen Serge Koussevitzky bewies Benedikt Kany (am Klavier begleitet von Christian Ruvolo) eindrucksvoll, wie leidenschaftlich, anschmiegsam und melodramatisch der Streicher-Riese als  Soloinstrument klingen kann.
Zahlreiche Jazz- und Blues- Interpretationen mit Saxophon und Gesang oder in  anderen Formationen unterhielten die Besucher. Genannt sei das Duo Sax  meets Bass – Wolfram Nerlich (Kontrabass) und Jens Tolksdorf (Saxophon), das  die Hörer bis weit in die Nacht mit Werken wie Have you met Miss Jones  begeisterte. Zahlreiche weitere Darbietungen zogen die Hörer auf  verschiedenen Bühnen in ihren Bann und zeigten die Möglichkeiten des  Kontrabasses in vielfältigsten Klangfarben, Techniken und Charakteren. Zudem informierte Wolfram Nerlich, Kontrabassist des Philharmonischen Orchesters  Kiel, anschaulich-unterhaltsam über die verschiedenen Arten dieses Instruments anfassen und eine erste Streichversuche für das Publikum in den Pausen waren  hierbei inklusive.
Als szenisches Highlight gab’s eine 40-minütige Kostprobe von Patrick Süskinds Der Kontrabass, dessen Premiere in der Regie von Anne Spaeter heute im  Schauspiel-Studio gefeiert wird. „Doch“, so erklärte Klaus Marder, Präsident des  Landesmusikrates, dem Publikum zuvor „es gibt nichts Geheimeres als eine  Inszenierung vor der Premiere – also hinterher nichts weiter erzählen!“ So soll  es auch hier gehalten werden.

von Anna Struck

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Kieler Nachrichten vom 28.10.10

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