Kammerorchester der Uni in Ekstase

30.01.2010

KN vom 30.1.2010

Fast fünfzig studentische Musiker des Kammerorchesters der Kieler Universität sorgten an zwei Abenden für gut besuchte, musikalisch mitreißende Semesterkonzerte im Kieler Schloss. Der Dirigent Klaus Mader lud nach Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre Beethovens Siebte Symphonie A-Dur emotional auf und präsentierte es in breit gefächerter Dynamik. Überragendes Stilmittel der Komposition ist der Rhythmus, weshalb Richard Wagner sie auch als „Apotheose des Tanzes“ bezeichnete. Das Orchester und dessen Bläser überschlugen sich geradezu in geistesgegenwärtiger Darbietung der unterschiedlichen rhythmischen Finessen und sorgten für jubelndes  Lebensgefühl. Im Kontrast zu den schnellen, ekstatischen Sätzen stand der von Schwermut und Weltschmerz erfüllte, trauermarschartige zweite Satz.  Lesenswert war auch Maders ausführliche Analyse des Werks in seinem Programmheft.

Das Jahr 2010 ist vom Landesmusikrat als „Jahr des Kontrabasses“ ausgerufen worden. Das Uni-Orchester präsentierte deshalb zwei Kompositionen des Verdi-Zeitgenossen Giuseppe Bottesini aus Parma, der dem Kontrabass besondere Aufmerksamkeit schenkte. Der vielfältig engagierte Kieler Philharmoniker Heiko Maschmann trug darum zunächst das dreisätzige Kontrabasskonzert h-Moll des Italieners vor. Das Melodische und die sinnliche Eleganz darin verloren hier,  typisch italienisch, nie ihre Rechte. Zusammen mit dem brillanten Duo-Partner, dem Geiger Rüdiger Debus, boten der nicht ganz so durchsetzungskräftige Maschmann und das Orchester Bottesinis Duo concertant, hier in der Bearbeitung für Violine und Kontrabass, bei dem beide Partner ihre virtuosenMöglichkeiten gekonnt ausspielten.

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Kieler Nachrichten 30.1.2010

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